Memorandum

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Memorandum 2015 – ein Anstoß zum Innehalten …


Inklusion in der Schule, ein riskantes Experiment …

I. Die Schule macht schon genug Sorgen
In Kürze: Vielerorts lernen Schüler zu oberflächlich, bundesweit ist das Problem der „Risikoschüler“ ungelöst, eine systematische Qualitätsentwicklung des Regelunterrichts hat gerade erst begonnen. Ist da eine forcierte oder gar totale Ausweitung der Heterogenität verantwortbar?

II. Bewährte Integration, zweifelhafte Inklusion
In Kürze: Seit Jahren werden einzelne Schüler mit Behinderungen erfolgreich integrativ unterrichtet – allerdings nicht zum Nulltarif. Wenn zukünftig alle Schüler zwanghaft gemeinsam beschult würden, droht weithin „wohlwollende Vernachlässigung“. Empirische Befunde zur Lernwirksamkeit in inklusiven Settings sind höchst ambivalent, in der Sekundarstufe (Sachkomplexität, Pubertät) fehlen sie weitgehend.

III. Deutschland hat das Bildungsrecht für alle Kinder längst gesichert
In Kürze: Die hiesigen Förderschulen sind der Teil des allgemeinbildenden Schulsystems, der gesellschaftliche Teilhabe durch spezifische Unterstützung herbeiführen soll; solche besonderen Maßnahmen gelten laut Konvention aber gerade nicht als Diskriminierung.

IV. So viel Integration wie möglich, so viel Separation wie nötig !
In Kürze: Auch im Pädagogischen lässt sich ein Spektrum des Normalen und Bereiche des Besonderen unterscheiden. Allzu Ungleiches sollte man weder gleich noch zugleich behandeln. Es gilt, die Goldene Mitte zwischen menschlich Wünschbarem und schulpädagogisch Machbarem auszuloten.

V. Keine Denktabus, keine Maulkörbe !
In Kürze: Jedes Kind braucht den für es geeignetsten Lernort – dies kann durchaus (wie weltweit üblich) auch eine Spezialschule oder -klasse sein. Das Entwicklungswohl von Schülern ist primär eine Frage von Unterrichtsqualität und Förderressourcen, nicht der Schulstruktur. Darüber brauchen wir mehr öffentliche Debatte.

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