Debatte

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mit Bedacht, ohne Tabus …


„Wo Inklusion zur Selbst-Exklusion führt“

Flächendeckende Inklusion hat bislang ihre Tücken – etwa wenn es an Sonderpädagogen für das dezentrale Arbeiten fehlt. Realisiert ein Land die Inklusion aber nur an Schwerpunktschulen, kommt es zu einer Abstimmung mit den Füßen: Besserverdiener schicken ihre Kinder dann auf Schulen ohne Inklusion.     FAZ 24.1.2022


Auch auf Bundesebene: Familienministerin Giffey würdigt Förderschulen

„Förderschulen ermöglichen an ganz vielen Stellen etwas, das an der normalen Schule nicht möglich ist. (…) Wo verhaltensauffällige Kinder wieder plötzlich Spaß an der Schule haben, weil anders gelernt wird.“     n4t 25.2.2020


„Ohne die Förderschule geht es nicht.“

Forsa-Umfrage stellt der Inklusion an deutschen Schulen „fatales Zeugnis“ aus: Nur 56% der Lehrer hält gemeinsame Beschulung grundsätzlich für sinnvoll, nur einem Viertel von diesen erscheint sie praktisch umsetzbar.    WELT 9.11.2020


Inklusionsdebatte per Podcast:

Ein Lehrer erklärt, warum die schönste Vision nichts nützt, wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten tut – und den realistischen Blick verliert … popthebubble/2019/Episode 6


Und im Film …

„Kinder der Utopie“ – in der Doku (2019) treffen sich sechs Kinder aus einer frühen Integrationsklasse in Berlin nach zwölf Jahren wieder. Was damals „mit entsprechender Ausstattung“ gelang, wäre angesichts des heutigen Sparmodells Inklusion nicht mehr möglich. „Man muss den Aufwand, den man an der Förderschule getrieben hat, auch woanders betreiben.“     Trailer    Bericht SZ     Bericht dradio


Inklusion am Gymnasium?

Mittlerweile ist unstrittig, dass es pädagogisch unsinnig, ja verantwortungslos wäre, auch Schüler mit Lern- oder geistiger Behinderung gymnasial zu beschulen. So geht die „Neuausrichtung der Inklusion“ in NRW davon aus, dass Gymnasien ihre Schüler i.w. nur dann adäquat fördern könnten, wenn diese prinzipiell gymnasialen Standards entsprechen (also durchaus auch bei körperlichen oder emotional-sozialen Beeinträchtigungen).   Eckpunkte    Feltens Zwischenruf  

Die Klage anderer Schulformen, die Inklusion alleine stemmen zu müssen, ist angesichts der völlig unzureichenden Ressourcen hierfür nur allzu verständlich. In die Irre geht dagegen die Forderung, das Gymnasium als Schulform ganz abzuschaffen, es für die Inklusion „zu opfern“.   ZEIT 26.3.2019

Sogar der leidenschaftliche Inklusionsbefürworter Hans Wocken ist der Auffassung, dass sich die BRK zwar gegen eine Sonderschulpflicht, aber nicht für ein Gymnasialbesuchsrecht ausspricht. Zu rechtlichen Details dieses Fragenkomplexes   hier


Lagebericht der Bertelsmann-Stiftung zur Inklusion (9/2018): „Thema verfehlt“
Bildungsforscher Klaus Klemm moniert, dass die schulische Inklusion in Deutschland kaum vorankomme – in einigen Bundesländern nähmen die Exklusionsquoten gar zu. Die Untersuchung stösst indes auf vielerlei Kritik …
„Lagebericht“     Bildungskritiker: „Alarmismus“     Inklusionslehrer: „Entscheidend is‘ im Klassenzimmer“

Toller Prototyp, miese Serie …
Ein erfahrener Sonderpädagoge hat eine bedenkenswerte Metapher für die Inklusionsproblematik formuliert: Die teuren Prototypen (Integration) funktionierten recht gut – als Serienmodell (Inklusionsschule) haben nun aber viele Bundesländer eine Billigvariante geordert … nachzulesen in „Sonderpädagogische Förderung“ (8/2018) – oder in „SchuPs“ (3/2018).

„Das Comeback der Förderschule“
Lange galten Einrichtungen für lernbehinderte Kinder als Auslaufmodell. Nun werden sie wieder beliebter – wegen Problemen bei der Inklusion. Dass sich an Förderschulen oft Kinder aus prekären Milieus ballen, spricht keineswegs gegen diesen Schultyp – ihnen würde in großen Regelschulklassen wohl selten besser geholfen.     WELT 22.3.2018     FAZ 27.10.2018     z.B. Saarland     z.B. Bremen

Was politische Korrektheit mit Armut zu tun hat
Philosoph Robert Pfaller über Gleichheitszusagen angesichts wachsender Ungleichheit     dradio 2017

„Ich bin dagegen, Kinder in eine Umgebung zu pressen, der sie nicht gewachsen sind …
… und in der man sie überfordert – nur weil es uns politisch oder gesellschaftlich notwendig erscheint und weil Kinder den Umgang mit Behinderten lernen sollen. Warum müssen Behinderte Lehrstoff sein für die anderen?“, sagt Kinderbuchautor Peter Härtling     Interview

„Inklusion ist ein neoliberales Projekt, kein sozialkritisches oder gar ‹linkes›“,
meint Philosoph Chr. Türcke, „um so mehr schmerzt es zu sehen, wie viel pädagogischer Enthusiasmus dabei verbrannt wird.“ (…)  Aber: „Den Lehrern dämmert, dass sie sich das nicht gefallen lassen müssen.“ Nur: „Erst wenn das,  was die Inklusion anrichtet, richtig weh zu tun beginnt, wird die Zeit reif sein, über eine menschenwürdige Mehrgliedrigkeit des Schulsystems vernünftig zu verhandeln.“ mehr

… sagte im Deutschlandfunk …
Gemeinsames Lernen, das klingt paradiesisch, aber man wird den Eindruck nicht los, als verstecke sich dahinter ein Trojanisches Pferd. mehr



„Inklusion: Eine neue gesellschaftliche Glücksformel?“

Gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung ist möglich, er darf aber nicht erzwungen werden. Dabei sollte man sich über die real verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen keine Illusionen machen. Gastkommentar in „Süddeutsche Zeitung“ vom 21.4.2017

„Der qualitative Maßstab für Inklusion muss die Förderschule sein.“

Neues Elternbündnis in NRW („Rettet die Inklusion!“) wendet sich gegen die Verschlechterung der Schulausbildung in den Inklusionsklassen des Landes – die Forderung der 5 Verbände: Begrenzung der Inklusion zunächst auf wenige, regional verteilte und bestausgestattete Schwerpunktschulen.
Pressemitteilung     Bericht „Kölner Stadt-Anzeiger“     Interview „Junge Welt“

„Wir brauchen viel mehr qualifizierte Leute, rufen die Lehrer. Kriegen sie aber nicht.“

„Ich rede relativ oft mit Lehrern, fast alle erzählen Horrorstorys über die Inklusion. Ein Kind mit starken Verhaltensauffälligkeiten kann eine Klasse total lahmlegen. Die meisten Lehrer haben nicht die Ausbildung, die sie dazu brauchen, und selbst wenn sie diese hätten, immer stellt sich eine unbequeme moralische Frage: Darf man, um einem einzigen Kind ein bisschen zu helfen, zwanzig andere Kinder links liegen lassen?     ZEIT-Kolumnist Martenstein 2017

Verhaltensauffällige Kinder – die häufigsten Verlierer der Inklusionsreform

Verhaltensauffällige Kinder zahlen heute einen hohen Preis für den Machbarkeitswahn ideologischer Schulreformer, die exklusive Förderkonzepte gerade für psychosoziale Störungen geringschätzen, sie gar als Diskriminierung, als „Abschiebepädagogik“ denunzieren – ein Störfaktor auf dem Weg „in eine neue Welt“, in der alle mit allen können sollen, koste es, was es wolle. Aber in Berlin gibt’s für sie eine Rettungsinsel … (FAZ vom 2.1.2017)   Auszug   Artikel

Inklusion könnte funktionieren – aber nur bei erheblich besserer Ausstattung

Eine Schülerin, eine Lehrerin und ein Vater erzählen, was den Schulen dazu fehlt     ZEIT 16.7.2017

„Wir brauchen eine breite Debatte über Inklusion – sonst droht ihr das Schicksal von G8“

„Die zentralen Grundfragen des gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nicht-behinderten Schülern sind bis heute ungeklärt. (…) So aber findet Inklusion „irgendwie“ statt – im Blindflug, ohne Kompass, ohne Ziel. Der Unmut unter überforderten Lehrkräften und enttäuschten Eltern wächst explosionsartig.“     Ganzer Beitrag

„Der wesentliche Zweck von schulischer Inklusion scheint Personaleinsparung zu sein.“

Ein Gesamtschullehrer über Inklusionsunterricht als ständigen „Eiertanz“, die Menschenrechte als „Totschlagargument“ und Förderlehrer als Reisepädagogen mit „Endlosdienstfahrten“ … mehr

„Machbarkeitswahn ruiniert die Schulen“

„Die Erfolge und Misserfolge der Inklusion müssen ehrlich evaluiert werden. Es ist allerhöchste Zeit, dieses ehrgeizige Projekt von allen ideologischen Scheuklappen und Missverständnissen zu befreien. (…) Aber viele Kinder werden für diesen Reformwahn einen hohen Preis bezahlen, weil eben nicht alles machbar ist, was in Amtsstuben als zukunftsweisend betrachtet und beschlossen wird.“ FAZ 16.3.2017

Inklusionsschule im Rheinland – nur Sparmodell oder auch bildungspolitischer Trojaner?

Schüler mit Behinderungen müssen in NRW in Zukunft Regelschulen besuchen. Dieser zwanghafte Sonderweg hat viele Motive – und schadet vielen Kindern   Gastbeitrag zum Welttag des Lehrers 2016

Lehrerbildung „all inclusive“ bedroht die Fachlichkeit der Lehramtsstudiengänge in NRW
„Inklusionsorientierte Fragestellungen“ sollen künftig 25% der fachdidaktischen Leistungen ausmachen – eine fragwürdige „Symbolpolitik“, die „verschärfte Formen von Exklusion fördern könnte“  mehr

Zum „Wahnwitz“ des Verbot der allgemeinen Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltungen kommt ein weiterer – die scheinbar unbedeutende Umverteilung von Leistungspunkten zugunsten von Vielfalt-Kompetenz; demnach könnten Studierende mit nur noch einem Plenum und einem Seminar ihren  fachwissenschaftlichen „Workload“ erfüllen. mehr

Bund und Länder widersprechen der Kritik des UN-Fachausschusses
Das deutsche Sonderschulsystem ist nicht segregierend – und seine Bildungsangebote von hoher Qualität. mehr

Kindernetzwerk: Ärzte fordern ehrliche Zwischenbilanz zur Inklusion
„Nicht alle Kinder können jederzeit in Regelschulen optimal betreut und gefördert werden. ‚Inklusion ist also nicht immer und nicht um jeden Preis möglich‘, argumentiert die DGSPJ“ mehr

Ein Kultusminister im Jahre 2013: „Inklusion ist Kommunismus für die Schule“
„Mit einem gewissen Augenzwinkern könnte man die Inklusionsdebatte als ein bildungspolitisches Trojanisches Pferd bezeichnen, das konservative Bildungspolitiker munter und fröhlich selbst hinter die Mauern der herkömmlichen Gymnasien gezogen haben, denn: Inklusion stellt die Systemfrage! Inklusion will das realexistierende gegliederte Schulsystem komplett durch eine einzige Schule für alle ersetzen.“ mehr

Mit der Inklusion ist es wie bei Bananen …
… die Ware reift erst beim Kunden – Prinzip Outputsteuerung jetzt auch bei der Inklusion? mehr

Auch Harald Martenstein hat seine Meinung
Wenn wir alle in den gleichen großen Topf werfen, dann kommt dabei am Ende nicht Gerechtigkeit heraus. So einfach ist es leider nicht.  mehr

ZEIT-Kolumne „Schulfrage“: Soll mein Kind mit Behinderten lernen?
„Mich wundert, wie sorglos bei der Inklusionsfrage mit kindlichen Bedürfnissen umgegangen wird – und nicht nur denen Behinderter.“ mehr

Das Gesetz zur schulischen Inklusion basiert auf Übersetzungs- und Denkfehlern
Und: Nach einer professionellen Kostenschätzung kostet ein pädagogisch substanziell ausgebautes System schulischer Inklusion mehr als doppelt so viel wie das Förderschulsystem. mehr

Die Unzufriedenheit der Eltern
In einer Studie der HU Berlin verlangten knapp 90 Prozent der Eltern ein Festhalten am Wahlrecht zwischen Förder- und Regelschule. Dabei war die Forderung dort besonders stark, wo langjährige gemeinsame Inklusionserfahrungen vorlagen. mehr

Das Hadern der Lehrer
Die Ziele der Sonderpädagogin in der Inklusionsschule sind schnell kleiner geworden: „Nicht ausflippen – das ist das einzige, was ich diesen Schülern hier beibringen kann“. mehr

Eine Mutter in NRW kämpft für den Erhalt der Förderschule
„Mama, ich bin dumm“ SPIEGEL 2014     „Verloren in Buchstabenreihen“ FAZ 2014     Petitionstext

Förderschule – geht doch!
(5′-Radiospot aus „Inklusionslandschaften“ im WDR 2015) anhören